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Schockierende Wahrheiten über Hundefutter

Es gibt so viele verschiedene Hundefutterprodukte auf dem Markt. Wie sollen wir uns da entscheiden, welches davon das richtige Futter für unseren Hund ist? Zum Glück gibt es ja professionelle Tests von Stiftung Warentest, Konsument und Co.

Hund sitzt vor dem geöffneten Kühlschrank.

Diese sollen uns nicht nur einen Überblick verschaffen, sondern auch erkennen lassen, welches Hundefutter qualitativ hochwertig ist. Also können wir einfach den Testsieger kaufen und wir sind auf der sicheren Seite? Tja, leider ist das doch deutlich komplizierter. Denn wie sich gezeigt hat, solltest Du bei diesen Tests ganz genau auf die gewählten Kriterien achten und nicht blind auf das Urteil vertrauen.

Warum Du Dich nicht blind auf Hundefutter Tests verlassen kannst

Jeder Test hat seine eigenen Kriterien, anhand derer die Qualität der getesteten Produkte beurteilt wird. Irreführend ist vor allem, dass die Tester ihre eigene Definition von Qualität haben können. So können sie von elektrophysiologischer Qualität sprechen, obwohl es tatsächlich objektiv eher ein quantitatives Einhalten von Mindestmengen an Nährstoffen ist.

Das heißt, einige Tests achten lediglich darauf, dass Nährstoffe in vorgeschriebenen Maße im Futter enthalten sind. Ob diese künstlich zugesetzt sind oder natürlich in den Zutaten vorliegen, spielt dabei keine Rolle. Wie hoch der Fleischanteil ist und welche Rohstoffe verwendet wurden, kann ebenso völlig unbeachtet bleiben. Stattdessen fließen Mängel bei den Fütterungshinweisen und der Deklaration negativ in die Bewertung ein.

Ein Hundefutter, das aus erstklassigem Fleisch besteht und lediglich bei den Fütterungshinweisen bestimmte Angaben vermissen lässt, kann also schlechter abschneiden als ein Hundefutter, das minderwertige Schlachtabfälle mit künstlich zugesetzten Vitaminen und Mineralstoffen enthält, dafür aber auf der Verpackung alle vom Tester gewünschten Informationen angibt.

Daher solltest Du Dich auch nicht von Testsiegeln beeindrucken lassen, mit denen manche Hundefutterhersteller auf ihren Produkten werben. Investiere lieber im Vorfeld etwas Zeit, um Dich über die Qualität der verschiedenen Hundefutterprodukte ausführlich zu informieren. Dein Hund wird es Dir ganz sicher danken.

Worauf musst Du bei Hundefutter Tests achten?

Wenn Du Hundefutter Tests zur Orientierung verwenden willst, achte auf die Kriterien, die zur Beurteilung der Hundefutter geführt haben.

  • Worauf wurde bei diesem Test besonderen Wert gelegt?
  • Was hat zu einer Abstufung in der Bewertung geführt? Sind das für dich wichtige Punkte?
  • Gibt es eine ausführliche Erklärung, warum Produkte gut oder mangelhaft abgeschnitten haben?
  • Sind die Kriterien umfassend und nicht nur einseitig ausgewählt?
  • Wie ist die Gewichtung der gewählten Kriterien in der Bewertung?

Am besten beurteilst Du dann selbst, welches das richtige Hundefutter für Deinen Hund ist und womit Du Deinen Hund ausgewogen ernähren kannst. Vorausgesetzt Deinem Hund soll es so richtig gut gehen. Überleben wird er vermutlich eine ganze Zeit lang auch mit den minderwertigen Produkten, die zumindest rein quantitativ das richtige Maß an Nährstoffen enthalten.

Der Preis kann schon ein Hinweis sein

Es ist schon auffällig, wenn die preisgünstigsten Hundefutter am besten bei einem Test abschneiden. Wenn gute Rohstoffe verwendet werden, muss das Endprodukt auch dementsprechend etwas kosten.

Da sollte der eigene Verstand Alarm schlagen und uns sollte klar sein, dass ein billiges Futter nicht viel mehr als Abfallprodukte, Füllstoffe und synthetische Zusätze enthalten kann. Sind die gut bewerteten Produkte hauptsächlich aus dem Discount-Sortiment, während auffallend viele Premium-Produkte schlecht abschneiden, kann ein genauerer Blick auf die Hintergründe des Tests nur empfehlenswert sein.

Wie können Hundefutter Tests hilfreich sein?

Dennoch bieten Hundefutter Tests einige Informationen, die durchaus hilfreich sein können. Allerdings musst Du Dir die Tests genau ansehen und Dir aus den Testergebnissen Dein eigenes Urteil bilden.

Manche Tests untersuchen die Hundefutter auf Schadstoffe, überprüfen den Wahrheitsgehalt der Angaben über die Zutaten und ermitteln den genauen Nährstoffgehalt.

Wenn Du Dir also diese Ergebnisse ansiehst und Dich nicht von dem Gesamturteil blenden lässt, kannst Du dem Test etwas Positives abgewinnen. Schließlich kannst Du selbst nicht einfach so überprüfen, was denn tatsächlich alles in den Hundefuttern enthalten ist.

Unter welchen Gesichtspunkten sollten Hundefutter bewertet werden?

Ein gutes Hundefutter, sowohl Nassfutter als auch Trockenfutter, sollte eine ausgewogene Ernährung gewährleisten können. Folgende wichtigen Zugaben müssen in der richtigen Menge pro Tagesration enthalten sein:

  • Nährstoffe wie Proteine
  • ungesättigte Fettsäuren
  • Mineralien
  • Vitamine

Die Mindestbedarfsmengen an Nährstoffen, die ein Hund täglich zu sich nehmen muss, wurde vom National Research Council herausgegeben. Anhand dieser Tabellen, die Du unter dem Link findest, kannst Du Dich bei der Futterauswahl orientieren. Dabei sollte eine Überversorgung mit Nährstoffen genauso ausgeschlossen werden wie eine Unterversorgung.

Abfälle sind für die Mülltonne, nicht für unsere Hunde

Außerdem ist es wichtig, dass die Zutaten eine sehr gute Qualität haben. Unsere Hunde sind keine Abfallbehälter, die zusammengepresste Schlachtabfälle fressen sollten!

Diese Schlachtabfälle können als Fleischmehl oder Geflügelmehl angegeben werden. Fleischmehl kann aus guten Schlachtnebenprodukten wie Innereien bestehen, aber eben auch aus unappetitlichen Schlachtabfällen.

Ein hoher Fleischanteil alleine reicht also nicht aus. Geflügelmehl enthält meistens noch nicht mal Fleisch, sondern Schnäbel, Krallen und Federn. Damit die Hunde das fressen, werden Geschmacksverstärker und Aromen hinzugegeben, die bei Tierfutter nicht auf der Verpackung angegeben werden müssen.

Wie Tests manipuliert werden

Fehlen noch Vitamine und Mineralien in der undefinierten Fleisch- und Geflügelmehlmischung, können sie in künstlicher Form zugegeben werden, um die Richtlinien zu erfüllen. Aber solch ein Hundefutter darf dann nicht als gut bewertet werden.

Auch die Bioverfügbarkeit ist wichtig

Werden die Nährstoffe aus bestimmten natürlichen Quellen zur Verfügung gestellt, können sie vom Körper besser aufgenommen und verarbeitet werden. Es kommt also nicht nur auf die enthaltene Menge im Futter an, sondern auf die Menge, die tatsächlich vom Hund aufgenommen wird.

Man spricht dann von der sogenannten Bioverfügbarkeit. Bei einer hohen Bioverfügbarkeit wird ein großer Teil der eingenommenen Menge eines Nährstoffes auch verwertet. Eine geringe Bioverfügbarkeit bedeutet, dass sehr viel des Nährstoffes unverbraucht wieder ausgeschieden wird.

Daher ist Muskelfleisch mit Gemüse nicht nur besser als undefiniertes Abfallgemisch mit künstlichen Zusätzen, sondern auch qualitativ hochwertiger als Futter mit hohem Bindegewebsanteil.

Idealerweise sollte Hundefutter im richtigen Verhältnis aus guten Rohstoffen wie Muskelfleisch, Innereien, Knochen und Gemüse hergestellt sein, alle wichtigen Nährstoffe in der richtigen Menge enthalten und schadstofffrei sein. Wenn Du das berücksichtigst, wirst Du feststellen können, welche Hundefutter wirklich gut sind.

Sind Hundefutter Tests schlecht?

Hundefutter Tests sind nicht grundsätzlich schlecht. Ein Vergleich der Hundefutterprodukte ist auf jeden Fall sinnvoll. Es ist entscheidend, wie und was getestet wurde. Im Zweifelsfall musst Du Deinen eigenen Testsieger finden, indem Du die Gewichtungen der Testergebnisse anpasst.

Dazu kannst Du sogar Tests von unterschiedlichen Anbietern kombinieren. So kannst Du für die speziellen Bedürfnisse Deines Hundes das optimale Futter finden. Schließlich benötigen ältere Hunde ein anderes Futter als jüngere Hunde und Welpen. So gibt es auch spezielles Welpenfutter.

Es gibt rassespezifische Unterschiede

Unterschiede, die Du so in Deine Entscheidung einbeziehen kannst. Wahrscheinlich müssen wir schon froh sein, dass es überhaupt Tests für das Futter unserer Lieblinge gibt. Immerhin können wir die Testergebnisse der einzelnen Kategorien nutzen und die Auswertung selbst übernehmen.

Das ist zwar etwas aufwändig und nicht der Sinn eines bezahlten Produktvergleichs, aber die Mühe wert. Vielleicht bleibt einigen von uns – neben der Enttäuschung – wenigstens die Hoffnung, eines Tages einen Test in den Händen zu halten, der der Besonderheit unserer Hunde voll und ganz gerecht wird.

Referenzen und Quellen

  1. Hundefutter-Test der Stiftung Warentest – Statement Dr. Berg
  2. Konsument – zum Fressen gut
  3. Ernährungsbedarf von Hunden (engl.)
  4. Deutsche servieren Haustieren den letzten Fraß

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