Eine Hundehaftpflichtversicherung für den eigenen Hund zu haben, ist nicht in jedem deutschen Bundesland Pflicht. Vor allem Besitzer von kleinen Hunden sind oft der Meinung, keine Hundehaftpflicht zu brauchen. Wir nennen Dir daher eine Reihe von Gründen:
- Weshalb Du über eine Hundehaftpflicht ernsthaft nachdenken solltest.
- Was Du über diese wichtige Versicherung wissen musst.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Was ist eine Hundehaftpflicht? Bzw. eine Hundehaftpflichtversicherung?
- 2 Warum eine Haftpflichtversicherung für Hunde?
- 3 Wer zahlt wenn ich keine Versicherung für meinen Hund abgeschlossen habe?
- 4 Wie teuer ist eine Hundeversicherung?
- 5 Die Tarife und Anbieter einer Hundehaftpflicht im Test
- 6 Referenzen und Quellen
Was ist eine Hundehaftpflicht? Bzw. eine Hundehaftpflichtversicherung?
Eine Hundehaftpflichtversicherung ist Dein Schutz als Tierhalterin bzw. Tierhalter vor Schadenersatzansrüchen anderer Menschen. Die Versicherung übernimmt die Kosten für Schäden, die Dein Hund verursacht. Dabei kann es sich um einen Sachschaden handeln oder um einen Personenschaden – wenn Dein Hund einen Menschen verletzt.
Die Versicherung greift nur für Schäden, die Dritten durch Deine Fellnase entstehen. Für Schäden an Deinem Eigentum kommt sie nicht auf. Die Police musst Du schon vor dem Leistungsungseintritt abgeschlossen haben. Du zahlst pro Jahr einen bestimmten Versicherungsbeitrag und im Falle eines Schadens springt der Versicherer ein und zahlt die Kosten.
Eine normale Haftpflichtversicherung reicht dafür nicht aus. Diese schließt nur Schäden durch Kleintiere wie Katzen oder Kaninchen mit ein. Für einen Hund benötigst Du immer eine gesonderte Haftpflicht, auch dann wenn Dein Hund nicht größer als eine Katze ist (es ist also in diesem Fall kein Vorteil einen kleinen Hund zu haben: Vorteile kleiner Hunderassen).
Warum eine Haftpflichtversicherung für Hunde?
Jedes Jahr melden Versicherte in Deutschland ca. 100 000 Schäden.Selbst wenn Du den Schutz für deinen Hund für unnötig hälst, bedenke folgendes :
- Dein Hund kann sich erschrecken
- Eine Situation falsch einschätzen
- Ungeschickt sein
Durch einen scheinbar harmlosen Schaden, wie das unbeabsichtigte Umschmeißen eines Gegenstandes kommen schnell ein paar hundert Euro zusammen. Das kann im Grunde genommen überall passieren:
- In einem Geschäft
- Zu Besuch bei Freunden
- Wenn er auf der Wiese spielt und ohne Leine bei der Hasenjagd auf die Straße läuft (Leinenpflicht in der Brut- und Setzzeit für Hunde)
Dein Vierbeiner verursacht dabei schneller einen Unfall als Du denkst. Dabei entstehen oft hohe Personen, Sach und Vermögensschäden. Wird dabei eine Person verletzt, entstehen oftmals erhebliche Folgekosten. Durch Arbeitsunfähigkeit und Arztrechnungen. Idealerweise trägt die Kosten dann die Versicherungsgesellschaft. Bei Tarifen ohne SB, in der Regel sogar vollständig.
Wo ist eine Tierhalterhaftpflicht Pflicht?
In einigen Bundesländern ist es Dir als Hundehalter gesetzlich vorgeschrieben, eine Hundehaftpflichtversicherung abzuschließen.
Baden-Württemberg | für bestimmte Rassen Pflicht |
Bayern | für bestimmte Rassen Pflicht |
Berlin | für alle Hunde Plicht |
Brandenburg | für bestimmte Rassen Pflicht |
Bremen | für bestimmte Rassen Pflicht |
Hamburg | für alle Hunde Plicht |
Hessen | für bestimmte Rassen Pflicht |
Mecklenburg-Vorpommern | keine Pflicht |
Niedersachsen | für alle Hunde Plicht |
Nordrhein Westfalen | ab einer bestimmten Größe Pflicht |
Rheinland-Pfalz | für bestimmte Rassen Pflicht |
Saarland | für bestimmte Rassen Pflicht |
Sachsen | für bestimmte Rassen Pflicht |
Sachsen-Anhalt | für alle Hunde Plicht |
Schleswig-Holstein | für alle Hunde Plicht |
Thüringen | für alle Hunde Plicht |
Wenn Du in einem der übrigen Bundesländer wohnst, entscheidest Du selbst , ob Du eine Hundehaftpflicht abschließt oder nicht. Gilt Dein kleiner Rabauke als auffällig oder gewalttätig, ist die Haftpflicht auch in den übrigen Bundesländern Pflicht. Das wird von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich beurteilt. Nur Mecklenburg-Vorpommern bildet dann immer noch eine Ausnahme. Dort besteht keine Pflicht zum Abschluss einer Hundehaftpflicht.
Wer zahlt wenn ich keine Versicherung für meinen Hund abgeschlossen habe?
Wenn Du keine Hundehaftpflicht für Deinen Hund hast, musst Du selbst für den von ihm verusachten Schaden haften. Mit Deinem Privatvermögen. Die Rechtslage ist da sehr eindeutig und gilt für gesamt Deutschland. Der genaue Wortlaut aus dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) lautet:
§ 833 BGB
Wird durch ein Tier ein Mensch getötet, der Körper oder die Gesundheit eines Menschen verletzt oder eine Sache beschädigt, so ist derjenige, welcher das Tier hält, verpflichtet, dem Verletzten den daraus entstehenden Schaden zu ersetzen.
Dabei kommt es nicht darauf an, ob Dich eine Schuld trifft. Oder ob Du anwesend warst. Als Halter haftest Du für Deinen Vierbeiner, was immer er anstellt oder unbeabsichtigt durch ihn passiert.
Wie teuer ist eine Hundeversicherung?
Gute Hundehaftpflichtversicherungen gibt es unter dem Strich für etwa 3 bis 7 Euro im Monat. Wichtig ist eine hohe Deckungssumme der Versicherung. Ist die abgedeckte Summe zu niedrig, zahlst Du am Ende trotz Hundehaftpflicht zumindest einen Teil des Schadens. Führe Dir vor Augen , was alles passieren könnte und wie teuer das werden könnte.
Dementsprechend hoch sollte die Deckungssumme sein. Deine Tierhalterhaftpflichtvericherung machst Du in Deiner jährlichen Steuererklärung steuerlich geltend. Daneben gibt es noch weitere Absicherungen für Deinen Freund, am anderen Ende der Leine, z.B. die private Krankenversicherung oder sogenannte OP-Versicherungen.
Die Tarife und Anbieter einer Hundehaftpflicht im Test
Es gibt zahlreiche Tarife und Anbieter von Hundehaftpflichtversicherungen. Schau Dir Tests an, um eine günstige und dennoch ausreichende Versicherung für Deinen Liebling zu finden.
Diese vergleichen und bewerten die Angebote der Versicherer. Mit unserem Rechner kannst Du die für Dich besten Hundehaftpflichtversicherungen vergleichen. Und den Beitrag gelich hier und jetzt. online berechnen.
Welche Hundehaftpflichtversicherung ist die Beste?
Bei der Auswahl eines guten Versicherungsanbieters für Deinen Hund solltest Du auf einige Dinge achten, um den besten Tarif zu finden. Da sich die Tarife je nach Rasse unterscheiden können, achte von Anfang an auf die Angabe der genauen Rasse Deines Hundes.
Hast Du mehr als einen Hund? Dann wähle eine Gesellschaft, bei der es einen Beitragsrabatt ab dem zweiten Hund gibt oder gleich mehrere Tiere mitversichert sind. Selbst bei einem bestehendem Vertag lohnt sich die Durchführung eines Hundehaftpflicht Vergleichs. Häufige Fragen, vor dem Abschluss einer Hundehaftplicht und zu dem was die Tarife bieten und welche Leistungen mit abgedeckt sind, fassen wir folgendermaßen zusammen:
- Mitversicherung von Aufsichtspersonen
- Vermögensschäden
- Sachschäden
- Verstoß gegen Halterpflichten
- Deckschäden
- Mietsachschäden (Mietwohnung, Hotels und Ferienwohnungen)
- Auslandsaufenthalt
- Hüten durch Dritte
Nicht jede Hundehaftpflicht übernimmt die Deckung für diese Schäden.
MERKE
Beachte bei Mietschäden , dass die Versicherung nur einmalige Schäden übernimmt und keine Abnutzungsschäden, die sich über längere Zeit entwickeln.
Entsteht beispielsweise ein Kratzer in einer Tür durch einmaliges Anspringen Deines Tiers, ist das ein Fall für den Versicherer. Fußböden, die mit der Zeit durch die Krallen des Hundes werden, übernimmt die Hundehaftpflicht nicht. Wenn Du ein Eigenheim hast und nicht mit Deinem Hund ins Ausland reist, kannst Du auf die letzten beiden aufgezählten Punkte gezielt verzichten.
Ein Vermögensschaden entsteht schnell und gehört mit zu den häufigsten Schadensfällen, beispielsweise in Folge eines Bisses. Daher empfiehlt es sich, diese Schäden bis zu 50 000 Euro mit geeignetem Schutz absichern zu lassen. Ganz entscheidend für die Wahl von Deinen persönlichen Testsieger unter den Anbietern ist auch der Service. Das heißt wie zeitnah die Gesellschaft Deine Anliegen bearbeitet und Fragen beantwortet.
Wodurch werden die Kosten der Haftpflichtversicherung für Hundehalter bestimmt?
Die genaue Beitragshöhe der Hundehaftpflicht hängen von verschiedenen Faktoren ab. Bei bestimmten Rassen kann der Versicherungsschutz teurer ausfallen. Das betrifft hauptsächlich sogenannte Kampfhunde. Manche Versicherungen lehnen überdies Anträge als gefährlich eingestufter Rassen ganz ab.
Handelt es sich um einen Mischling, der von einer Kampfhundrasse abstammt, fließt dies in den Preis mit ein. Versicherst Du mehrere Hunde, steigen die Preise ebenfalls an. Auch Dein Alter kann entscheidend für den Preis sein.
INFO
Hundebesitzer ab 40 Jahren erhalten oftmals Rabatte bei den Versicherern, weil bei ihnen das Risiko eines Schadens als geringer gilt. Ab 60 Jahren können Hundehalter von Seniorenrabatten profitieren.
Damit die Beitragskosten des Tarifs für jede Altersgruppe gesenkt werden, kannst hierzu Du die Laufzeit des Vertrages verlängern. Bei den meisten Anbietern hilft ebenfalls eine Selbstbeteiligung im Schadensfall, die die Beiträge reduziert. So kannst Du im Jahr etwa 10 bis 15 Euro sparen.
Du musst dann bei einem Schaden demzufolge einen Teil der Schadenskosten selbst bezahlen. Die Selbstbeteiligung ist im Vertrag festgelegt und gibt Dir die Sicherheit, dass Du nicht mehr bezahlen musst als diesen festgelegten Betrag. Üblicherweise sind das zwischen 150 und 250 Euro.
Welche Deckungssumme ist empfehlenswert?
Entsprechend dem jeweiligen Vertrag liegt die Höhe der Deckungssummen zwischen 3 und 10 Millionen Euro. Eine niedrigere Summe bedeutet jedoch nicht unbedingt einen günstigeren Beitrag. Auch hier solltest Du übrigens vergleichen. Grundsätzlich ist eine Deckungssumme von 5 Millionen Euro empfehlenswert. Abhängig von Deinem Hund kann eine ausreichende Deckung dementsprechend niedriger oder höher ausfallen.
Beispiele
Im näheren Umfeld stürzte eine unbedachte Kündigung der Hundehaftpflicht drei Monate später zum finanziellen Ruin als der Hund über die Straße lief, ein Motorradfahrer stürzte und die Halterin auch für Folgeschäden aufkommen musste.
Ein Hund wurde von einem anderen Hund (riss sich beim Frauchen los) so stark gebissen, dass er nicht nur operiert werden musste. Zusätzlich kamen Kosten für die anschließende Reha auf die andere Hundehalterin zu und der verletzte Hund wird wohl den Rest seines Lebens Medikamente benötigen für ca. 800 Euro im Monat. Zum Glück gab es hier wenigstens eine Versicherung.