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Nasenkrankheiten beim Hund

Der Geruchssinn eines Hundes ist bekannt. Bei der Nasenarbeit sind uns Hunde dermaßen überlegen, dass zahlreiche Vierbeiner tolle Jobs haben. Sei es als Drogenspürhunde oder auch als Suchhunde. Zu den besten Spürnasen zählen neben dem Boodhund auch der Deutschen Schäferhund, der Beagle, der Labrador Retriever und der Malinois.

Die Hundenase ist so wichtig:

  • Geruchssinn dient der Orientierung.
  • Wichtiges Sinnesorgan des Hunde.

Aber auch zahlreiche Jagdhunde. Hunde sind sog. Nasentiere. Sie nehmen ihre Umwelt vorwiegend über den Geruchssinn auf. Aber obwohl die Nase so wichtig für unsere Hunde ist, bleiben Nasenkrankheiten bei ihnen lange unentdeckt. Dabei gibt es eine ganze Reihe von Symptomen, die auf eine Erkrankung der Nase hinweisen können.

Feuchte Nase = gesunder Hund?

Die Nase eines Hundes ist fast immer feucht und kühl. Das verwundert nicht, lecken sich Hunde doch regelmäßig über die Nase. Das hält diese Feucht und das kühlt eben auch. Die Zunge dient dem Hund dazu, seine Nase sauber zu halten. Oft wird gesagt, dass eine kalte und feuchte Nase ein gutes Zeuchen ist, denn das würde bedeuten, dass der Hund gesund ist. Ebenso wenig wie der Umkehrschluss warme Nase oder trockene Nase zwangsläufig bedeutet, dass der Hund krank ist, ist die feuchte und kühle Nase ein Zeugnis von Gesundheit.

Symptome für eine Nasenkrankheit beim Hund

Natürlich ist nicht jedes Niesen und auch nicht jedes Rückwärtsniesen ein Symptom, dass wirklich eine Erkrankung der Nase vorliegt. Wenn es gehäuft auftritt, sollte es unbedingt beobachtet werden und der Tierarzt bzw. die Tierärztin aufgesucht werden.

  • Niesen
  • Rückwärtsniesen (anfallsartiges und lautes Einatmen durch die Nase, der Hund wirkt als würde er ersticken)
  • Nasenausfluss (klar, schleimig, eitrig)
  • Nasenbluten
  • Tränenträufeln (auch Triefauge, Auslaufen von Tränenflüssigkeit über die Lidränder)
  • Veränderung des Nasenschwamms (Kruste, Entfärbungen) – Der Nasenschwarm ist der für uns sichtbare Teil der Hundenase.
  • Depigmentierung des Nasenschwamms (heller werden)
  • Schmerzen
  • Schwellungen, Verformungen
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Nasenkrankheit beim Hund

Ein allgemeines Symptom für eine Nasenkrankheit beim Hund kann auch sein:

Ganz allgemein Verschlechterung des Allgemeinbefindens (kein Appetit etc.).

Natürlich kann ein Niesen ebenso wie etwas Tränenträufeln auch nur Hinweis auf einen eher harmlosen Schnupfen beim Hund sein. Da die Nase, wir sehen ja nur den Nasenschwamm, ja weit mehr ist, als das was wir sehen, bleiben aber Krankheiten hier häufig zu lange unentdeckt. Oft ist es auch so, dass zum Beginn der Krankheit kaum Symptome zu beobachten sind und sich höchstens durch ein gelegentliches Niesen andeuten. Oder diese kleinen Symptome bleiben eher unbemerkt, denn so oft wie sich Hunde am Tag die Nase mit ihrer Zunge sauber machen, bleibt etwas Ausfluss an der Nase zu beginnen oft unbemerkt. Da die Nase für Hunde aber so wichtig ist, schließlich dient sich dazu, die Umgebung wahrzunehmen und sich zurechtzufinden, sollte frühzeitig auf eine Erkrankung reagiert werden. Der Geruchssinn ist nun mal der wichtigste Sinn des Hundes.

Häufige Nasenkrankheiten beim Hund

Hier nun eine Liste der häufigsten Nasenkrankheiten beim Hund und ihre speziellen Symptome. Diese Liste ersetzt nicht den Besuch beim Tierarzt. Nicht jeder Hund zeigt alle Symptome.

Hund hält sich die nase feucht. NIcht immer bedeutet eine feuchte Nase beim Hund aber das dieser gesund ist. Die häufigsten Hundekrankheiten beim Hund.

Pilzbefall der Hundenase

Wenn die Abwehrkräfte der Nasenschleimhaut geschwächt sind (zum Beispiel wenn der Hund wegen zur trockener Luft seine Nase nicht feucht halten kann), dann kann es passieren, dass es zu einem Pilzbefall in der Nase kommt. Der Schimmelpilz Aspergillus fumigatus breitet sich dann aus. Meist ist zunächst nur eine Seite der Nase von diesem aggressiven Pilz befallen. Aber es dauert nicht lange, und es besteht die Gefahr, dass die weiter innen liegenden Nasenmuscheln von diesem Pilz befallen und zerstört werden.

Symptome für einen Pilzbefall beim Hund können sein:

  • Erst einseitiger, dann beidseitiger Nasenausfluss (schleimig bis eitrig).
  • Schmerzen
  • Depigmentierung des Nasenschwamms (er wird heller)
  • Geschwüre Nasenschwamm
  • Nasenbluten
  • Der Hund wird apathisch bis lethargisch.
  • Niesen, auch Rückwärtsniesen

Behandlung Pilzbefall: Rechtzeitig entdeckt kann ein Pilzbefall beim Hund mit einem Antipilzmedikament behandelt werden.

Wird eine Aspergillose beim Hund zu spät erkannt, zerstört sie die Nase und geht schließlich aufs Gehirn über.

Dieser Pilz kann auch uns Menschen befallen. Bei immungeschwächten Menschen kann der Aspergillus fumigatus zu schweren Gesundheitsschäden führen. Dieser Schimmelpilz ernährt sich von toten Pflanzenteilen. Er kann aber nicht nur in Biotonne, Kompost, Blumenerde vorkommen, sondern auch in Tapeten.

Besonders betroffen von einem Pilzbefall sind relativ junge, männliche Hunde mit eher längeren Schnauze. Dies können Schäferhund, Labrador Retriever, Golden retriever aber auch Border Collie und Setter sein.

Nasenmilben beim Hund

Nasenmilben (Pneumonyssoides caninum) kommen aus der Familie Halarachnidae und werden nur ein bis 1,5 Millimeter groß, sie können dem Hund aber schwer zu schaffen machen. Diese Milben sind klein, cremefarben und dabei sehr beweglich. Diese Milbe besitzt lange, fünf-gliedrige Palen mit kurzen Cheliceren. Einmal angesiedelt reizen diese Nasenmilben die Nasenschleimhaut des Hundes.  Sie siedelt sich in den Nasengängen sowie in den Nasennebenhöhlen an. In Europa ist sie insbesondere in Schweden sehr häufig.

Folgende Symptome können auf Nasenmilben beim Hund weisen:

  • Niesen
  • Rückwärtsniesen
  • Nasenausfluss
  • Seltener sind Kopfschütteln und Ohrprobleme.

Nasenmilben beim Hund müssen unbedingt vom Tierarzt behandelt werden. Der Tierarzt kann ein entsprechendes Antiparasitika verschreiben. Die Untersuchung von Nasensekret aber auch eine endoskopische Untersuchung helfen dabei, die Milben zu entdecken.

Zum Weiterlesen: https://flexikon.doccheck.com/de/Pneumonyssoides_caninum

Chronischer Schnupfen beim Hund

Die Ursache für chronischen Schnupfen beim Hund sind unbekannt. Es sind wohl besondere Abwehrzellen, die sich in der Nasenschleimhaut festsetzen. Vielleicht handelt es sich auf etwas, was einer Allergie gleicht. Chronischer Schnupfen kann aber auch ein Symptom eines anderen Nasenleidens sein (Tumore in der Nase).

Symptome für chronischen Schnupfen sind:

  • Einseitiger schleimig-eitriger Nasenausfluss.
  • Beidseitiger schleimig-eitriger Nasenausfluss

Behandlung: Schwierig. Mit verschiedenen Medikamenten kann meist zumindest eine Besserung erzielt werden.

Nasentumore beim Hund

Nasentumore beim Hund sind zwar recht selten, können aber auftreten. Dabei leiden häufiger langnasige Stadthunde darunter. Insbesondere, wenn diese auch noch Zigarettenqualm oder Tabakrauch ausgesetzt sind.

Symptome dafür, dass sich ein Tumor bildet, können sein:

  • Nasenausfluss (auch nur einseitig)
  • Nasenbluten (auch nur einseitig)
  • Niesen (auch nur einseitig)
  • Hörbar veränderte Atmung (röcheln, zischen, schnarchend etc.)
  • Tränenträufeln
  • Im fortgeschrittenen Stadium können auch Schmerzen im Gesicht sowie eine Verformung der Nase hinzukommen.

Zwar ist es meist nicht möglich, den Tumor zu entfernen bzw. den Hund zu heilen. Eine Strahlentherapie kann aber helfen, das dieser Tumor bzw. der Krebs schnell wächst. Es ist also durchaus möglich, das Leben nicht nur zu verlängern, es kann durchaus auch eine Zeit mit Lebensqualität sein.

Nicht immer bedeutet Tumor automatisch Krebs. Dennoch ist eine solche „Wucherung“ sehr gefährlich, da in der Nase nur begrenzt Platz ist.

Zahnwurzelentzündung

Zunächst ist eine Zahnwurzelentzündung beim Hund eine Sache für den Hundezahnarzt. Bleiben eitrige Entzündungen der Zahnwurzel beim Hund aber zu lange unentdeckt, dass können die dünnen Knochenwände durchbrochen werden. Und diese liegen zwischen Zahnfach und Nasenhöhle. Wird die Knochenwand beschädigt, gelangen aber Eitererreger in die Nasenhöhle. Das führt zu einer Entzündung. Bei Zahnproblemen gilt es also rechtzeitig zu handeln. Meist muss eine solche Zahnwurzelentzündung, erst Recht, wenn es zu einen Durchbruch kam, auch mit Antibiotika behandelt werden.

Symptome für eine Zahnwurzelentzündung beim Hund:

  • Schlechtes Fressverhalten bis hin zur Futterverweigerung.
  • Vermehrter Speichelfluss, dieser kann trübe sein oder gar blutig.
  • Starker Mundgeruch.
  • Geschwollenes Zahnfleisch.
  • Eiter

Nicht nur die Nase kann durch eine zu spät entdeckte Zahnwurzelentzündung Schaden nehmen, auch wichtige Organe. Denn wird diese nicht behandelt, können sich die Bakterien nicht nur weiter vermehren, sie können auch in andere Körperbereiche gelangen. Und so auch das Herz und andere wichtige innere Organe schädigen.

Fremdkörper in der Hundenase

Hunde orientieren sich über Gerüche und diese nehmen sie über die Nase war. Gerne auch mal mit der Nase in einem unübersichtlichen Haufen Dreck. Und wenn ein Hund seine Nase überall hineinsteckt, kann es auch passieren, dass in dieser etwas steckenbleiben. Meist wird der Hund Fremdkörper über Niesen wieder los. Gerade Grannen und Grassamen stellen bei einem gesunden Hund daher kaum ein Problem da. Aber nicht immer sind es so kleine und harmlose Dinge. So kann sich der Hund, wenn er mit einem Stock spielt und läuft, so unglücklich hängen bleiben (zum Beispiel im Boden), dass er sich diesen in die Nase stößt. Dies führt meist zu sichtbaren Verletzungen, die auch behandelt werden sollten.

Nicht immer niest der Hund aber kleinere Dinge wieder aus. Gerade Körner, Grannen, kleine Halme können auch stecken bleiben.

Symptome für (kleine) Fremdkörper in der Nase:

  • Hund reibt sich häufig die Nase.
  • Niesen

Bitte den Fremdkörper dann unbedingt von einem Tierarzt entfernen lassen. Nicht, dass ein unsachgemäßer Versuch dazu führt, dass der Hund noch schwerer verletzt wird.

Weitere Probleme rund um die Hundenase

Neben einer Reizung der Hundenase (zum Beispiel durch Fremdkörper aber auch Staub, Spray) kann auch ein normaler Schnupfen, eine Allergie aber auch Staupe bei Junghunden zu Problemen führen. Ebenso Wegener Granulomatose. Dies ist allerdings eine eher seltene, entzündliche Erkrankung der Blutgefäße. Symptom für eine Wegener Granulomatose ist u.a. ein blutiger Nasenausfluss. Siehe auch Nase Krankheit Hund.

Nase – so wichtig für unseren Hund

Übrigens: Hunde sind uns beim Riechen weit überlegen. Während Menschen gerade einmal 30 Millionen Riechzellen nutzen, haben Hunde im Schnitt (dies ist von der Rasse abhängig) 230 Millionen Riechzellen. Wahrscheinlich können Hunde nicht nur über eine Million verschiedene Duftstoffe unterscheiden, sondern diese auch ihr Leben lang im Gedächtnis speichern.

10 Fakten über die Hundenase

Hundenase. Kleiner Hund schleckt sich mit seiner Zunge über die Nase und hält diese so feucht.

Zum Weiterlesen:

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