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Dürfen Hunde Kirschen essen?

Spätestens im Juni gibt es nicht nur Erdbeeren, sondern auch Kirschen. Hast du Kirschen im Garten? Vielleicht hast du da schon beobachtet, dass dein Hund davon nascht. Darf dein Hund Kirschen essen? Schaden sie ihm, sind sie gesund oder doch giftig?

Das wichtigste in Kürze:

  • Kirschkerne enthalten allerdings Blausäure.
  • Blausäure ist auch für Hunde ein Gift.

Ja, Hunde dürfen Kirschen essen. Aber Vorsicht vor der Blausäure. Die steckt in den Kernen, daher sollte dein Hund Kirschkerne nicht zerbeißen. Überhaupt wäre es gut, wenn dein Hund die Kirschkerne nicht isst. 

Kleiner Hund mit frisch gepflückten Kirschen. Yorkshire Terrier Welpe.
Yorkshire Terrier Welpe mit frischen Kirschen.

Welche Kirschen dürfen Hunde essen?

Es gibt verschiedene Kirschsorten:

  • Süßkirschen
  • Sauerkirschen
  • Vogelkirschen

Neben den Süßkirschen und den Sauerkirschen sind auch Vogelkirschen unbedenklich und können von Mensch und Hund gegessen werden. Zierkirschen sollte dein Hund hingegen nicht essen. Das ist allerdings kein Problem, die meisten asiatischen Zierkirschen tragen keine Früchte.  

Wann haben Kirschen Saison

Die Kirschensaison geht recht lange. Kirschen werden über einen Zeitraum von etwa sieben Wochen geerntet. Frühe Sorten werden bereits Ende Mai, Anfang Juni reif. Späte Sorten erst Mitte bzw. Ende Juli. Und die letzten Kirschen hängen in unseren Breitengraden dann im September, vereinzelt sogar im Oktober an den Bäumen.

Kirschkerne sind giftig

Vorsicht Blausäure: Kirschkerne nicht zerbeißen.

Das Fruchtfleisch der Kirschen ist genießbar und sogar gesund. Allerdings sollte dein Hund Kirschkerne nicht fressen. Im Ganzen nicht, da es zu Darmverschluss führen kann und zerbissen nicht, da die Kirschkerne Blausäure enthalten. Und diese ist giftig.

Symptome Blausäure Vergiftung beim Hund

Mögliche Anzeichen und Symptome für eine Blausäurevergiftung bei Hunden sind:

  • Starkes Speicheln. 
  • Atemschwierigkeiten mit erhöhter Atemfrequenz. 
  • Atemnot.
  • Abfallender Blutdruck.
  • Sehr niedrige oder sehr hohe Herzfrequenz.
  • Geweitete Pupillen.
  • Erbrechen.
  • Krämpfe, Erregung, Zittern.
  • Typisch ist auch ein Geruch nach Bittermandeln.

Was tun bei einem Verdacht auf Blausäurevergiftung: Tierarzt, sofort

Bei einem Verdacht auf eine Blausäurevergiftung bei deinem Hund solltest du sofort einen Tierarzt aufsuchen. Bei leichten Symptomen kann auch versucht werden dem Tier Aktivkohle zu geben. Dennoch sollte auch dann unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden. 

Eine Vergiftung mit Blausäure ist ein tiermedizinischer Notfall. Je schneller der Veterinär Ihr vergiftetes Tier behandeln kann, desto größer sind seine Chancen zu überleben.

Blausäure nicht nur in Kirschen

Blausäure (Zyanid) kommt längst nicht nur in Kirschkernen vor. Mehr als 1000 Pflanzenarten enthalten dieses Gift. Weitere heimische Früchte, bei denen Blausäure in Form von Zyanid in den Kernen vorkommt: 

  • Kirschen.
  • Pfirsich (Kerne und Blätter).
  • Aprikosen.
  • Pflaumen.
  • Bittermandeln.

Durchfall nach zu viel Kirschen

Wenn Dein Hund nach zu vielen Kirschen Durchfall bekommt, kann das ein Hinweis darauf sein, dass er die Früchte nicht verträgt oder leider auch darauf, dass die Kirschkerne eben doch geknackt wurden und Blausäure abgegeben haben. Da Durchfall durchaus ein Symptom einer Blausäure Vergiftung sein kann, solltest du deinen Hund unbedingt weiter beobachten oder sogar deinen Tierarzt aufsuchen und diesem unbedingt von deinem Verdacht erzählen. Entkerne die Kirschen lieber, ehe du sie deinem Hund gibst. 

Was tun, wenn der Hund ganze Kirschen frisst?

Einzelne Kirschkerne (im Ganzen) werden deinen Hund, insbesondere wenn er gesund ist und kein ganz kleiner Hund ist, nichts anhaben. Kirschkerne werden dann meist einfach so durch den Magen-Darm-Trakt passieren und einfach wieder ausgeschieden.

Selbst einzelne geknackte Kirschkerne sind bei größeren und mittelgroßen Hunden meist kein Problem. Ob die Blausäure in den Kirschkernen schädlich ist, hängt von ihrer Menge ab. Je nach Größe, Gewicht und Gesundheitszustand wird dein Hund also keine Vergiftung bekommen. Wenn aber doch die typischen Symptome einer Blausäurevergiftung auftreten (Erbrechen, Atemnot und Krämpfe), solltest du unbedingt sofort mit deinem Hund zum Tierarzt fahren. 

Allerdings können Kirschkerne auch zum Darmverschluss führen (wie andere kleine Dinge bzw. Gegenstände generell). Daher wäre es besser, wenn sich dein Hund auf das gesunde Fruchtfleisch der Kirschen beschränkt. 

Kirschallergie beim Hund?

Eine Allergie gegen Kirschen ist eher ungewöhnlich. Allerdings können die süßen Früchte Kreuzallergien auslösen. Symptome für eine allergische Reaktion sind: 

  • Juckende Hautstellen.
  • Geschwollene Schleimhäute.

In diesem Fall verzichte lieber darauf, deinem Hund Kirschen zu geben.

Kirschen sind gesund für Hunde

Obwohl von den Kirschkernen eine gewisse Gefahr  ausgeht, die Kirsche an sich ist gesund für Mensch und Hund. Kirschen enthalten zum einen Vitamin C und wichtige Vitamine der B-Gruppe, aber eben auch Folsäure und wichtige Mineralien wie Kalium, Kalium, Magnesium und Eisen. Sekundäre Pflanzenstoffe und wichtige Flavone runden das gesunde Gesamtpaket ab. Kirschen tut dem Immunsystem gut. 

Gesunde Inhaltsstoffe der Kirsche. Mineralien und Vitamine. Sekundäre Pflanzenstoffe.
Reife frische Kirschen sind gesund für Hund und Mensch.

Inhaltsstoffe Kirschen

Die Kirsche enthält zahlreiche Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium, Magnesium, Phosphor und Eisen. Auch enthält sie die Vitamine B1, B2, B6 und Vitamin C. Kirschen dienen zudem als Lieferant des Vitamins Folsäure. Die Farbe der Kirsche bedeutet auch, dass sie ziemlich gesund ist. Zumindest sagt man dem  Farbstoff, der für die rotvioletten Farbe verantwortlich ist, nach, entzündungshemmend zu sein. 

Kirschen haben recht viele Kalorien

Allerdings enthalten Kirschen auch relativ viel Kalorien. Süßkirschen kommen auf 65 kcal pro 100 Gramm, Sauerkirschen auf 55 kcal. Klingt nicht viel, aber kleine bis mittelgroße Hunde benötigen am Tag nicht so viele Kalorien, 100 Gramm Kirschen sollten also unbedingt beim eigentlichen Fressen berücksichtigt werden. 

Kirschen sind gesund, enthalten aber viele Kalorien.

Zum Kalorienvergleich: Erdbeeren haben pro 100 Gramm nur 33 Kalorien (Dürfen Hunde Erdbeeren essen) und Spargel sogar nur ca. 20 Kalorien (Dürfen Hunde Spargel essen).

Im Großen und Ganzen sind Sauerkirschen und Süßkirschen von den Inhaltsstoffen recht ähnlich. Süßkirschen enthalten deutlich mehr Kalium, die Sauerkirsche dafür ein Vielfaches an Beta-Carotin (Vorstufe Vitamin A). 

Quelle: Inhaltsstoffe Kirschen Apotheken Umschau (externer Link)

Welche Kirschen wie verfüttern

Und so verfütterst du Kirschen perfekt an deinen Hund:

  • Entsteint.
  • Reif bis Überreif (aber ohne braune Flecken). 
  • Gut gewaschen (am besten unter fließenden Wasser).
  • Frisch.

Übrigens: Einmal gepflückt reifen Kirschen nicht nach. Daher werden sie auch sehr reif gepflückt, also ideal um sie selber zu essen oder sie deinem Hund zu geben. Allerdings halten Kirschen daher auch nur zwei oder drei Tage im Kühlschrank. Dann werden sie braun und sollten auch nicht mehr verfüttert oder selber gegessen werden. 

Fazit: Dürfen Hunde Kirschen essen?

Sommerzeit. Kirschenzeit. Ja, Kirschen sind eine gesunde Leckerei für Mensch und Tier. Ebenso wie wir die Kerne wegen der Blausäure nicht essen sollten, sind Kirschkerne auch nichts für Hunde. Die meisten Hunde vertragen Kirschen sehr gut. 

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