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Gefahren im Haushalt für Deinen Hund

Ein Welpe zieht ein, ein neuer Hund kommt ins Haus oder es kommt ein Vierbeiner zu Besuch. In unserem Haushalt lauern viele Gefahren für Hunde, ein kritischer Blick hilft einige dieser zu entschärfen. Den Blick schärfen möchte ich mit dieser, sicherlich nicht vollständigen Liste.

Hundesichere Wohnung – Gefahren im Haushalt

Eine hundesichere Wohnung ist gar nicht so einfach herzustellen. Insbesondere wenn ein neugieriger Welpen, womöglich noch im Zahnwechsel, einzieht oder auch nur zu Besuch kommt. Manchmal hilft einfach nur den Bewegungsradius eines neugierigen Hundes zu begrenzen, insbesondere wenn dieser nicht immer kontrolliert oder unter Aufsicht gehalten werden kann. Welche Gefahren lauern können, diese Liste gibt einen ersten Überblick für Gefahren im Haushalt für den Hund.

Übrigens: Vor allem gelangweilte Hunde gehen sehr gerne auf Entdeckungstour. Es reicht dann nicht diese mit Kauknochen (Kaustangen Dokas) oder Spielzeug (auf Tennisbälle besser verzichten) abzulenken, zumindest nicht, wenn diese länger unbeaufsichtigt sind. Natürlich sind ältere Hunde meist besser erzogen, bestimmte gefährliche Dinge sollten aber doch, je nach Hund mehr oder weniger gründlich weggeräumt werden.

Sortiert ist die Liste Gefahren in der Wohnung – Hundesichere Wohnung schaffen nach dem Alphabet und nicht nach Gefährlichkeit.

Ethylenglykol – Enteiser

Ethylenglykol klingt exotisch ist es aber leider nicht, dieses Gift findet sich zum Beispiel in Enteisern. Und diese werden gerne für Türschlösser genommen oder es wird als Frostschutzmittel verwendet am Auto. Und schnell kann es passieren, dass etwas verschütt geht. Bereits ein Tropfen Ethylenglykol ist hochgiftig. Perfide daran: Riechen kann der Hund das Gift nicht, ganz im Gegenteil, es riecht eher lecker.

Gitter

Ähnlich wie mit den offenen Treppen verhält es sich mit Gitter. Diese finden sich besonders gerne am Balkon. Der Hund guckt neugierig hinaus, steckt den Kopf durch die Stäbe und irgendwie passt der Kopf dann nicht wieder zurück.

Halsband

Zu Hause gehört das Halsband ab, vor allem wenn dein Hund unbeaufsichtigt ist. Zu hoch ist die Gefahr, dass er damit irgendwo hängen bleibt und sich selbst stranguliert. Sehr gefährlich sind auch Halsbänder in denen Leinen mit drin sind. Ich habe tatsächlich schon den Fall gesehen, bei dem der Hund sich in Abwesenheit von Herrchen und Frauchen beim Kratzen in diesem verheddert hat, da er mit der Pfote an den Auszug dafür gekommen ist.

Kleinteile immer Aufräumen

Kleinteiliges Spielzeug wird schnell von Hunden verschluckt. Aber auch Gummiringe, Haarspangen, Kronkorken, normale Korken, alles was scharfkantig ist und eben klein genug verschluckt zu werden. Es drohen Darmverschluss und innere Verletzungen beim Hund.  Und sogar Erstickungsgefahr.

Küche

Es gibt sehr viele Lebensmittel, die Hunde fressen dürfen (Gurke, Mango) oder mit Einschränkung (Spinat, Spargel) und eben einige, die sehr ungesund bis (ab bestimmten Mengen) auch giftig sind. Bedenklich sind: Schokolade und Kakao, Avocados, Knoblauch (Menge), koffeinhaltiges (Kaffee), viele Nüsse (Walnüsse), Rosinen, Alkohol. Diese Liste ist NICHT vollständig. Siehe auch Mülleimer.

Medikamente aufräumen

Unsere Medikamente sind oft genug Gift für Hunde. Tabletten ebenso wie viele Kapseln oder Salben. Gerade Welpen klauen ja gerne allesmögliche, aber auch ein erwachsener Hund wird vielleicht eine auf dem Boden gefundene Tablette aufnehmen.

Mülleimer

Die meisten Hunde lassen den Mülleimer in Ruhe. Manche gehen nur bei Langweile dran. Vielleicht ist es aber einfach generell besser dafür zu sorgen, dass der Hund nicht ran kann. Denn vielleicht war der Hund nie dran, aber ausgerechnet wenn es zu verführerisch riecht? Es ist einfach zu viel drin, was schaden könnte. Noch nicht mal so sehr die Essensreste an sich, selbst wenn sie gewürzt sind. Aber was ist mit Kleinteilen, kaputten Plastik, einem zerbrochenem Glas, ein Zahnstocher etc.?

Offene Treppen (zur Seite, zwischen den Stufen)

Viele Hunde mögen offene Treppen nicht so gerne, aber dennoch sind diese oft zugänglich und werden von Hunden gelaufen. Gerade auf offenen Treppen ist es gefährlich, wenn der Hund ausrutsch, schnell rutscht der Vierbeiner auch durch die Stufen und quetscht sich.

Pflanzen

Französische Bulldogge neben Tulpen. Pflanzen können auch giftig für Hunde sein.
Französische Bulldogge neben Tulpen. Pflanzen können auch giftig für Hunde sein.

Es gibt sehr viele Pflanzen im Haus und Garten, die gefährlich sein können. Zu diesen zählen (nur Beispiele, keine vollständige Liste): Amaryllis, Begonien, Birkenfeige, Efeu, Geranien, Tulpen, Maiglöckchen, Gummibäume.

Siehe auch: Giftige Pflanzen für Hunde.

Plastiktüten

Absolute Erstickungsgefahr für Hunde. Und bevor jemand denkt: Warum sollte mein Hund seinen Kopf in eine Plastiktüte befördern, immer dran denken: in dieser könnte ja zuvor etwas, aus Hundesicht, Leckeres drin gewesen sein. Kleine Plastiktütenkönnen verschluckt werden und wie Kleinteile zu (tödlichen) Magen- und Darmproblemen führen. Oder auch wieder zu Ersticken.

Putzmittel

Je größer die Gefahrenhinweise auf der Rückseite, um so sicherer sollte das Putzmittel immer weggesperrt werden.

Schädlingsbekämpfung

Rattengift führt zu inneren Blutungen und tötet leider nicht nur Ratten. Inzwischen gibt es auch ein neues Rattengift. Hier ist der Wirkstoff Chloralose enthalten. Und leider wird zwar versprochen, dass große Säugetiere, zu denen auch unsere Hunde gehören sollten, davon nicht sterben, dennoch ist es für diese auch oft tödlich. Es tötet eben nicht nur Kleintiere. Sondern eben auch Hunde und Katzen. Daher sollte auch dieses Gift, wie auch das herkömmliche Rattengift, nur in Köderboxen ausgelegt werden und eben auch regelmäßig nach getöteten Ratten gesucht werden. In diesem Forum gibt es eine Anfrage einer Kleintierpraxis zu Chloralose, die von der Firma Neudorff auch entsprechend zur Handhabung beantwortet wird: https://www.neudorff.de/rat-service/forum/indoor-archiv/ungeziefer/betreff-ihrer-auskunft-ungiftigkeit-von-alpha-chloralose-fuer-katzen-und-hunde-31953/thema.html

Allgemein ist beim Thema Schädlingsbekämpfung und Haustier Vorsicht geboten. Auch bestimmte Sorten Schneckenkorn sind äußerst gefährlich für Hunde.

Strom und Kabel – tödliche Falle Stromschlag

Eine wohl sehr bekannte, trotzdem häufig unterschätzte Gefahr, ist Strom bzw. sind Stromleitungen. Das ist nicht immer nur das Kabel das zur Lampe, zum Fernseher oder zum Computer läuft. Manchmal sind es auch Kabel, die auf Putz verlegt sind und uns gar nicht mehr auffallen, dennoch aber zum Beispiel von Welpen angeknabbert werden können.

Tischdecken

Tischdecken an sich wären noch nicht mal so gefährlich. Aber das was drauf steht. Entweder kommt der Hund so an Dinge, die er nicht haben darf (klein, spitz, giftig, gefährlich) oder es steht etwas drauf, das ihn verletzen kann. Tischdecken sollten also nicht so überstehen, dass der Hund diese zum Spielen und ziehen nutzen kann.

Was trinkt er nur? – Wasser, nicht frisch

Wer kennt das nicht? Es gibt ein, zwei, drei und mehr Wassernäpfe mit frischem Kranenwasser, vielleicht sogar gekauftem Wasser im Haus. Vielleicht sogar auch einen Trinkbrunnen, aber welches Wasser wird genommen? Das abgestanden. Das aus Untersetzern. Aus Regentonnen oder woher auch immer. Gefährlich sind vor  allem Wasserquellen  und um Blumen, die mit Dünger behandelt werden. Oftmals ist solches Wasser nicht tödlich, aber es kann doch zu erheblichen Problemen im hundischen Magen- und Darmbereich führen.

Zigaretten und Alkohol

Aschenbecher wegstellen, Zigaretten auch in Packungen wegräumen und das gilt auch für Feuerzeuge (hier können Kleinteile abgebissen werden oder das Feuerzeug durchgebissen). Natürlich darf auch kein Alkohol rumstehen, so dass der Hund ihn austrinken könnte.

Versteckte Gefahren für den Hund

Sicherlich gibt es noch viele andere Möglichkeiten nicht nur im Haus, mit der aktive Hunde sich selbst in Gefahr bringen können. Gerade zu Hause. Zum Beispiel Vorhänge, bei denen die Stange runterkracht. Randalierende Hunde können auch Glasscheiben zu Bruch schlagen und vieles mehr. Je größer dein Hund ist, desto besser er ausgelastet ist, je mehr Erziehung er hatte, um so größer die Wahrscheinlichkeit, dass du ihn vertrauen kannst, dass er eben keine Stromkabel mehr durchbeißt. Desto jünger, desto unerfahrener, um so verspielter er ist, um so mehr musst du aufpassen. Bei Treppen und Balkone können Netze und Schutzgitter helfen, Aufräumen ist immer gut und ansonsten kannst du den Hund auch in seinen Bewegungsmöglichkeiten einschränken. Er muss ja nicht ins Kinderzimmer oder in die Küche.

Keine Lösung ist es, höchstens eine Notlösung, den Hund mal in eine Box einzuschließen und das mehrere Stunden! Ihn immer mitzuschleppen und dann stundenlang im Auto sitzen zu lassen (im Sommer oder im Winter) ist auch keine Lösung!

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