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Hundehaltung Checkliste

So zahlreich wie die Hunderassen selbst, sind die Wege, die Dich und Deinen neuen vierbeinigen Freund zusammenbringen. Von Züchtern über Tierheime, bis hin zu Tierschutzorganisationen stehen Dir alle Türen offen.

Ganz gleich, ob Du einen Welpen kaufst oder einen Hund aus dem Tierschutz seinen Altersruhesitz schenken möchtest. Wir verraten Dir einige Hacks, damit diese Freude nicht zur Überforderung wird, besonders wenn Du noch wenig Hundeerfahrung hast.

Was du über die Hundehaltung vorher wissen solltest:

Über Zeit
Dein neuer Freund wird eine lange Zeit an Deiner Seite sein. Den Rest seines Lebens – zwischen 6 und 18 Jahren, bis sich Eure Wege für immer trennen. Das bedeutet eine wundervolle Zeit und eine große Verantwortung.
Über Platz
Idealerweise überlegst Du Dir, wie Dein zukünftiger Hund und Deine Wohnsituation zusammenpassen. Bei kleinen bis mittelgroßen Hunden kann ein Vermieter allerdings nur selten etwas unternehmen (BGH Urteil). Ein Haus mit Garten ist die perfekte Umgebung für Deinen neuen Liebling.

Über Arbeit
Workoholic sein und Hund halten sind kein Widerspruch. In modernen, großen Firmen kannst Du Deinen kleinen Freund mitnehmen. Das sollte man aber zuvor abklären. Oder Du kannst ihn zu einer gut qualifizierten Hundesitterin geben und ihn nach Feierabend abholen.
Über Geld
Menschen mit kleinem Geldbeutel können sich gesund ernähren. Gleiches gilt, bei einem kurzfristigen Engpass, wenn Du trotzdem einen Hund halten möchtest. Halte Dir zur Sicherheit immer eine kleine Reserve für Tierarztrechnungen bereit. Unterschätze aber nicht, wie teuer ein Hund werden kann. Natürlich kann man Glück haben und einen gesunden Hund haben, der niemals krank wird. Dennoch benötigt ein Hund nicht nur Fressen und Spielzeug, sondern eben mindestens auch die regelmäßigen Checkups beim Tierarzt. Dazu kommen Hundesteuer, eine Haftpflichtversicherung und andere Ausgaben für deinen Hund.
Über Familie

Können es Deine Lieben auch kaum erwarten, bis der kleine Vierbeiner ins Haus kommt? Phantastisch! Denn Absprachen von allen im Haushalt sind wichtig, um Deinem Hund eine Struktur zu geben. Du solltest dir kein Haustier anschaffen, wenn jemand im Haushalt dagegen ist oder womöglich auch eine Allergie hat.

Über Reisen
Nicht nur Menschen reisen gerne, auch Hunde können wahre Reisekoffer sein. Für den Fall, dass Du einmal weiter weg reist und Dein Hund nicht mit kann gibt es zwei Lösungen: Ein gutes Hundehotel oder vertrauenswürdige Freunde, bei denen sich Dein Liebling wohl fühlt. Wenn Du einen Hund hast und mit ihn in Urlaub möchtest, wirst du allerdings deinen Urlaubsort genauer unter die Lupe nehmen müssen. Gibt es da Krankheiten, auf die Du und Dein vierbeiniger Gefährte vorbereitet sein müssen? Sind Hunde generell erlaubt, ist die Hunderasse erlaubt, die dein Hund angehört?

Welches Alter sollte Dein künftiger Hund haben?

Das kommt auf Dich an. Ein Welpe sollte auf keinen Fall unter 8 Wochen sein! Alles darüber hinaus musst Du entscheiden.

Ein junger Welpe verpielt und weiss noch nicht, welche Überraschungen die Welt für ihn bereit hält. Er ist lernfreudig und erkundungslustig – dafür brauchst Du ein gesundes Maß an Durchsetzungsvermögen und Geduld. Deine wundervolle Erziehung wird sich in seinem späteren Charakter reflektieren. Du benötigst viel Zeit und gute Nerven.

Vorhersehbarkeit ist das treffenste Wort, was Dich bei einem älteren Hund erwartet. Schenkst Du ihm ein neues Zuhause, ist sein Charakter schon ausgeprägt und Du brauchst nicht von Grund auf zu erziehen. Genauso wie der Welpe freut auch er sich über Liebe, leckeres Futter und Spaziergänge (meistens jedenfalls). Bei einem älteren Hund weißt du meist eben, was dich erwartet.

Planst Du vielleicht sogar einem Hund mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen seine letzten Tage zu verschönern? Oder einem richtigen Hunde-Senioren? Unseren allergrößten Respekt – Nicht jeder kann das, was Du machst! Da Du, in der Natur der Sache liegend, häufiger zu Eurem Tierarzt fährst, ist Geld für Dich kein Sorgenthema und eher zweitrangig.

Wird es Dein erster Hund?

Gerade wenn es Dein erster Hund ist, liegen viele ungemachte Erfahrungen vor Euch. Kann etwas schiefgehen? Klar und das wird es und genau daraus werdet Ihr lernen. Fast wie bei einem Kleinkind. Viele gewohnte Verhaltensweisen ändern sich…

Du wirst erleben, wie schön es ist bei Schnee um 21 Uhr Gassi zu gehen während andere auf ihrem Sofa faulenzen. Vielleicht hat dein Hund Angst vor Gewitter oder Feuerwerk? Dann weißt du wenigstens wo du zukünftig Silvester verbringen wirst, nämlich bei deinem Hund.

Wie dieser treue Blick aussieht, der Dir jeden Bissen buchstäblich aus der Hand schaut (klar es gibt sogenannte „Experten“ die Dir einreden wollen, daß Hunde nicht betteln dürfen… aber man lebt nur einmal).

Spüren, wie genau es sich anfühlt wenn für jemanden die Sonne aufgeht, weil Du nach Hause kommst – obwohl Du nur 15 Minuten weg warst.

Was ist fein und was nicht?

Was Dir sehr wahrscheinlich nicht passieren wird, aber wir erwähnen es trotzdem mal: Wenn Dein Hund zwei Bezugspersonen hat, dann ist es wichtig Deinen Unisono zur erziehen. Ihr zieht also beide am selben Strang um Deinen Hund nicht zu überfordern. Äletere Hunde sind zwar in der Lage mit leichten Widersprüchen umzugehen. Welpen benötigen aber klare Ansagen und Absprachen.

Dann nichts kann schiefer in einer Hundeerziehung laufen, als eine Bezugsperson, die etwas verbietet und die andere es erlaubt. Die Erziehung Deines Hundes und das weißt Du ja, ist in erster Linie auch eine Sache der Selbstdisziplin.

Verhaltensweisen die Du NICHT tolerieren sollst:

  • Knurren oder schnappen, wenn Du das Napf wegnimmst und er noch frisst
  • Fremde Menschen anspringen, auch wenn er Dein größter Liebling ist

Du wirst sehen und merken, dass die größte Veränderung an dem oberen Teil der Leine geschieht. Auch wenn Du diesen Satz jetzt vielleicht noch nicht ganz einordnen kannst.

Und manche Dinge seinem Hund abzugewöhnen ist gar nicht so einfach. Denn viele Menschen mögen es eben (manchmal), wenn ein Hund aus Freude an ihnen hocchspringt. Leider können Hunde nicht unterscheiden wann es ok ist und wann nicht.

Ist es in allen Fällen gut, Dir einen Hund anzuschaffen?

Auf keinen Fall! Die Anschaffung eines Hundes sollte gut überlegt werden. Einen Hund zu haben, gehört zweifelsohne zu den schönsten Erlebnissen, es ist allerdings eine länger andauernde Verpflichtung. Es gibt einige Umstände, unter denen Du Dir auf keinen Fall einen Hund holen solltest:

  • Wenn die Lebenserwartung Deines Hundes die Deine übersteigt, dann hinterläßt Du jemanden der nicht für sich alleine Sorgen kann (Wie alt werden Hunde).
  • Falls Du auf lange Sicht keine Aussicht darauf hast, aus eigener Kraft für Deinen Lebensunterhalt aufzukommen, bist Du besser beraten abzuwarten. Hunde kosten nunmal Geld.
  • Dein beruflicher Erfolg ist arg mit sehr vielen Geschäftsreisen verwoben und Dein Haus kennst Du nur bei Dunkelheit und zum Briefkasten leeren.
  • Du noch in tiefer Trauer über Deinen gerade von Dir entzweiten treuen, vierbeinigen Kameraden bist… so egoistisch bist Du nicht…
  • Hunde auf einem Kinderwunschzettel sind eine süße Phantasie der Kleinen und eben genau das läßt Du sie auch bleiben, aber das müssen wir Dir nicht erklären.
  • Wenn jemand in deinem Haus lebt, der keine Hunde mag bzw. will.
  • Wenn jemand in deinem Haushalt lebt, der allergisch auf Hunde reagiert.

Du bist immer noch wild entschlossen, einen Hund anzuschaffen bzw. in dein Haus zu holen? Dann geht es nun mit der Grundausstattung für Deinen neuen Mitbewohner weiter. So ein Hund benötigt eigentlich nicht so viel:

Die absolut unverzichtbare Grundausstattung Hund

Zu guter letzt einige kleine Empfehlungen, woraus Deine Hunde Grundausstattung idealerweise besteht. Du kannst dabei unseren Empfehlungen folgen oder auch Deine Erfahrungen selber machen oder eine Kombination aus beidem:

  • Hundefutter:
    Die Grundlage jedes Hundeglücks ist das Futter. Ob Du Nassfutter oder Trockenfutter gibst, ob Du barfst (Rohfütterung) achte darauf hochwertiges Futter und Zutaten zu kaufen. Meide Billigfutter vom Discounter, unser Hundefutter Test wird Dir helfen, genau das richtige Futter für Deinen vierbeinigen Liebling zu finden.
  • Leckerlies:
    Ob Kekse, Pansen oder Knochen… Leckerlies sind für Dich und Deinen Hund die perfekte Möglichkeit ihm Neues beizubringen und nicht Gewünschtes anzugewöhnen – denn sie eigenen sich ideal als Belohnung. Gerade bei Pansen (Stinkestangen) wirst Du Dich an den Geruch gewöhnen müssen.
  • Geschirr und Leine:
    Vom klassischen Halsband raten wir ab, besser sind die Hundegeschirre. Unserer Erfahrung nach sind die von dem Hersteller K-9 am besten, es gibt sie in verschiedenen Größen und Farben. Dein Hund kann sich aus dem Geschirr nicht so einfach herausziehen, wie aus einem Hundehalsband.
  • Schlafplatz:
    Ein gutes Hundekörbchen ist das beste, was Du in puncto Schlafplatz für Deinen Hund tun kannst. Allerdings reicht zur Anfang auch eine einfache Decke aus. Bei älteren Hunden empfehlen wir Dir ein Hundebett, weil das besser für die Wirbelsäule Deines Vierbeiners ist.
  • Hundenapf:
    Grundsätzlich solltest Du mindestens 2 Näpfe kaufen. Einen für das stets aufgefüllte Wasser und einen für sein Futter. Je nachdem ob Ihr viel reist, macht ein Reiseset Sinn. Ganz zur Anfang tun es auch saubere Schüsseln aus der Küche, zumindest für die ersten Tage.
  • Spielzeug:
    Bevor alle Deine Schuhe dran glauben müssen (gerade bei Welpen), kaufst Du ein oder zwei Spielzeuge. Am besten eins zum Kauen und eins zum Werfen. So ein Spielzeug hilft Deinem Hund gleich auf dreifache Weise: Er kaut, er ist beschäftigt und er bewegt sich.
  • Transporthilfen:
    Je nachdem wie viel Du mit Deinem Hund unterwegs bist, macht eine Hundetransportbox oder ein Autogeschirr mit Schondecke Sinn. Denn wenn der Tierarzt nicht gerade im Nachbarhaus wohnt, macht es Sinn mit dem Auto zu fahren. Bus und Bahnfahrten verunsichern Hunde oftmals mehr, als sie nützen.

Ganz wichtig ist, dass Ihr einen guten und vertrauenswürdigen Tierarzt findet. Idealerweise einen, der sowohl Schulmedizinisch, als auch alternativ behandelt. Dieser wird wissen, welche Impfungen ob und wann angebracht sind.  Die Gesundheit Deines Hundes ist ein hohes Gut.

Darüber hinaus kannst Du Dir gerne den einen oder anderen Hunderatgeber kaufen – aber nicht zu viele, denn die Hundeerziehung ist kein komplizierter technischer Prozess. Wozu sie dazu machen? Hier findest Du Empfehlungen für Hunderatgeber.

Hunderatgeber

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